London ist allemal eine Reise wert, das ist das Fazit eines 3-tägigen
Kurzbesuches vom 04.-06.10.2006 in Großbritanniens Hauptstadt.
Am ersten Tag hatten wir (=meine Frau und ich) schönstes Wetter,
so dass wir einfach drauf losgelaufen sind, an vielen Sehenswürdigkeiten
vorbei, deren Aufzählung ich hier unterlasse, weil es mir zu
deutlich machen würde, was wir Alles nicht gesehen haben, aber
wir wollten auch nur spazieren gehen - das Abhaken touristischer Pflichtbesuche
ist nicht so ganz unserer Ding.
Am Trafalgar Square bei Waterstone’s hatte ich eine von vielen
Gelegenheiten, mich in einem Londoner Buchladen umzuschauen. „Paddington
Bear“, „Winnie the Pooh“, Tolkien und die Narnia-Bücher
bestimmen den klassischen Teil der Kinderbuchecken, die ich gesehen
habe. Von den – amerikanischen – Oz-Büchern entdeckte
ich allenfalls den Hauch einer Spur. Ähnlich Gregory Maguire
in seinem Vorwort der britischen Taschenbuchausgabe von „Wicked“,
konnte auch ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Oz-Bücher
in Großbritannien mit den Klassikern fantastisch angehauchter
Kinder- und Jugendliteratur nicht mithalten können. –
Jedenfalls gab es in diesem Buchladen signierte Ausgaben von Maguires
„Wicked“ zu kaufen und da konnte ich nicht widerstehen.
Auf dem Rückweg ging es dann noch durch den St. James Park,
so dass wir durchaus einen erholsamen Spaziergang hinter uns gebracht
haben.
Wir hatten uns ein Hotel in der Nähe der Victoria-Station
ausgesucht und zugegebenermaßen haben wir von London auch
nicht richtig viel gesehen, so dass unser Eindruck sehr oberflächlich
und teilweise so gar falsch sein dürfte: Alles geht in London
eine Spur schneller, wenn jemand stillsteht, dann ist das sicher
ein Tourist. Schmierereien an Hauswänden und zerkratzte Scheiben
in den Verkehrsmitteln haben wir keine gesehen, genauso wenig wie
Hundehaufen, Hunde gab es eigentlich überhaupt kaum zu sehen.
Für jemanden der an Berliner Verhältnisse gewöhnt
ist, ist das Alles schon wie ein Blick in eine andere Welt. Im Ausgleich
dazu scheint kein einziger Fußgänger in London an der
Ampel auf grün zu warten, alle laufen bei rot, da muss man
sich auch erstmal gewöhnen, zumal, die ja „spinnen“
die Briten, wie schon einst Obelix bemerkte und alle auf der falschen
Seite fahren.
Das London und schönes Wetter sich scheinbar ausschließen,
haben wir dann auch an den restlichen 2 Tagen unseres 3-tägigen
Besuches gemerkt. Von immer wieder aufhörendem und neu einsetzendem
Regen bis hin zu sintflutartigen Regenfällen war Alles dabei.
Den 2. Tag haben wir zum Bummel durch Londoner Einkaufsstraßen
genutzt, nachdem wir uns eine U-Bahn-Fahrt während des Berufsverkehrs
(früh morgens um 9) gönnten. Am Abend haben wir uns dann
im Apollo Victoria Theatre das Musical „Wicked“ angeschaut.
Das grün beleuchtete Theater ist in den Abendstunden ein echter
Augenschmaus und so trat ich voller Erwartung in ein eher kleines
Foyer, kaufte mir das „Wicked“-Programmheft, sah nach,
ob schon aktuelle Bilder verwendet wurden - ja, und wartete auf
den Einlass. Dann trat ich zusammen mit meiner Frau den Weg über
den Treppen zu unseren Sitzplätzen im Parkett (Stalls) an,
schaute mir das Bühnenbild an und traute mich nicht mal, ein
paar Fotos zu machen. In den Minuten vor dem Beginn des Musicals
erinnerte ich mich daran, dass ich nur hier saß, weil ich
mir mal voller Neugierde die Broadway-Cast-CD
gekauft hatte und diese mich total begeisterte … und dann
fing es an – und was soll ich schreiben? - Es war einfach
toll.
Rezension der Aufführung
am 05.10.2006, 19:30
Anzumerken hätte ich noch, dass die Stadt von Musicaltheatern
und interessanten Stücken nur so wimmelt und es nahezu eine
Schande ist, dass wir uns nur eines davon angesehen haben. Es war
ein gelungener Abend und nach Standing Ovations begaben wir uns
Richtung Hotel und ab ins Bett. Am nächsten Morgen packten
wir dann die Sachen und spazierten trotz einsetzendem Regen von
der Victoria Station durch ein Botschafts-Viertel und den Hyde Park
bis hin zur Baker Street, unterbrochen von einigen Einkäufen
und einem Mittagessen und dann setzte der schon erwähnte Regen
so richtig ein, was uns dann völlig durchnässt dazu brachte,
den Shuttlebus zum Flughafen zu nehmen und dort auf den Abflug zu
warten. |