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Goodwin der Schreckliche

Sergej Suchinow

 
Sergej Suchinow -  Goodwin der Schreckliche - Buch-Titel der deutschen Erstausgabe von 2002  

Titel: Goodwin der Schreckliche
Original:
Autor: Sergej Suchinow

dt. Erstausgabe: 2002
Verlag: leiv Leipziger Kinderbuchverlag GmbH, Leipzig
Übersetzung: Aljonna und Klaus Möckel
Illustrationen: Leonid Wladimirski

ISBN: 3-89603-095-7

 
Buch-Titel der deutschen
Erstausgabe von 2002
 
Der böse Magier Astrozor
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Inhalt:
"Klappentext" auf der Buchrückseite:
Der tingelnde Schauspieler Goodwin fabuliert sich in die Herzen der Kinder. Als ein Sturm ihn ins Zauberland weht, beginnt sein kometenhafter Aufstieg zum großen Magier. Viele Abenteuer der Zauberbuchreihe nehmen hier ihren Anfang, viele Fragen werden geklärt und so manches Geheimnis bleibt bestehen.

 

Bemerkungen:
Die deutsche Erstausgabe erschien 2002.

Der Band erzählt eine Vorgeschichte der Wolkow-Bände. Das überraschendste sind aber die Illustrationen von Leonid Wladimirski. Auch wenn diese an die Zeichnungen der 6 Wolkow-Bände nicht mehr heranreichen, scheint der Stil von Herrn Wladimirski doch besser ins Zauberland zu passen, als die kantigen Zeichnungen von Hans-Eberhard Ernst.

 
Illustration aus "Goodwin der Schreckliche"
 

Rezension von Bernd Bergmann, 02.04.2002:

Ich habe über Ostern ein Märchen gelesen. Meine Rezension für alle, die es interessiert:
"Goodwin der Schreckliche" von Sergej Suchinow ist praktisch die "Nullnummer" und erzählt die Vorgeschichte des ersten Wolkow-Märchens "Der Zauberer der Smaragdenstadt". Der Leser kann den Werdegang dieses „Zauberers“ James Goodwin vom Schauspieler über den Märchenerzähler und Ballonfahrer bis hin zum großen Schwindler verfolgen, der die Bewohner des Grünen Landes an der Nase herumführt. Der Bau der Smaragdenstadt und der Kampf gegen die böse Hexe Gingema werden geschildert.

Nach dem Lesen der ersten Wolkow-Nachfolgebände von Jurij Kusnezow konnte man zu dem Schluss kommen, dass ein weitgehend phantasieloser Nachwuchsautor versuchte, vom Ruhm der Wolkowschen Märchenbücher zu profitieren. Zu aufgesetzt und gekünstelt wirkten die Geschichten. Löwe, Scheuch und Eiserner Holzfäller tauchten nur noch am Rande auf. Die einstigen Helden aus dem Zauberland dienten als Aufhänger zum Erzählen über die eigenen und ganz anderen Gestalten.

Die Bände des weiteren Fortsetzungsschreibers Nikolai Bachnow ließen viele Leser deshalb gleich ganz links liegen, auch wenn sie wieder im Zauberland spielten und zu den ursprünglichen Helden zurückkehrten.

Das nunmehrige Erscheinen der "Nullnummer" eines vierten Autors hinterlässt tatsächlich einige positive Eindrücke. Vor allem die Zeichnungen des wiederentdeckten Ursprungs-Illustrators Leonid Wladimirski sind eine Augenweide. Doch auch die Handlung verfügt über interessante Details und zeugt zumindest ansatzweise von ähnlicher Phantasie wie der eines Alexander Wolkow.
Negativ fallen einige Widersprüche auf, die die innere Logik und Kontinuität der Märchenserie beeinträchtigen. So macht sich Goodwin zum Beispiel Gedanken darüber, dass die gute Zauberin Willina das Mädchen Ellie nicht auf die Zauberkraft der goldenen Schuhe aufmerksam macht, die diese an den Füßen trägt. Wie man leicht nachlesen kann, schleppte der Hund Toto diese Schuhe aber erst an, nachdem die Begegnung mit Willina stattfand.

Zum zweiten wurde die böse Zauberin Bastinda von einem fliegenden Affen zu Goodwin getragen, als dieser die Smaragdenstadt baute. Die fliegenden Affen erfüllen aber nur drei Wünsche. Den ersten vergab Bastinda, um Herrscherin über die Käuer zu werden, den zweiten und dritten erst danach, um Goodwins Armee und später Ellie und ihre Freunde zu besiegen.
Bei Wolkow sind die meisten der vermeintlichen "Smaragden" in der Hauptstadt aus einfachem Glas, bei Suchinow dagegen aus farblosem Kristall von Bäumen aus dem erstmals auftauchenden "Steinernen Wald".

Natürlich kann man für alle dieser Punkte konstruierte Erklärungen finden. Vielleicht wollte der Autor auch die Fähigkeiten seiner kindlichen Leser auf die Probe stellen, noch mehr solcher Widersprüche zu finden.

Obwohl "Goodwin, der Schreckliche" auch die Begegnung Goodwins mit Ellie nochmals ausführlich schildert, wird dessen eigentliche Enttarnung durch Toto überhaupt nicht mehr erwähnt. Dabei hätte dieses Detail durchaus zur Logik & Moral der Geschichte gepasst, nämlich Goodwins Läuterung vom geldgierigen Schwindler zum liebenswerten Menschenfreund. Dabei wurde Goodwin bei Wolkow konsequent so geschildert, dass er über keinerlei Zauberkräfte verfügte. Er gaukelte diese lediglich trickreich vor. Bei Suchinow sammelt er sich wie einstmals Ellie die verschiedensten Zauberrequisiten zusammen. Was bei Elli die Schuhe, die Pfeife und der Helm waren, sind bei Goodwin ein auf Befehl auftauchender Berg, eine lebende Ritterrüstung und ein gigantischer Baum, auf dem die gelben Backsteine wachsen. Wenn man so will, ist er also kein richtiger Schwindler mehr.

Was machte die Faszination der Wolkowschen Märchenbücher aus? Zum einen die Beschränkung auf nur wenige magische Elemente, die zum Erzählen der Handlung unbedingt notwendig waren und diese auf spannende Weise vorantrieben. Zum anderen die innere Logik, die zu allen Zaubereien gehörte. Den zwei guten Feen standen genau gleich viele böse Hexen gegenüber. Man konnte die "Fliegenden" Affen nur dreimal herbeirufen. Weil alle Tiere sprachen, musste auch der Hund Toto sprechen - im Gegensatz zu den Büchern des ursprünglichen Ideengeber Lyman Frank Baum. Und so weiter. Bei Wolkows Nachfolgern kann man diese Prinzipien nur eingeschränkt wiederfinden.

Fans, die auf Vollständigkeit bedacht sind, sollten sich das neue Buch der Reihe zulegen. Am Schluss wird die Rückkehr Goodwins ins Zauberland angedroht. Der Verlag wird wissen, warum...

 
 
weitere Veröffentlichungen von Sergej Suchinow:
- Weitere Abenteuer aus der Smaragdenstadt
- Die Märchen der Smaragdenstadt
 
 

Übersicht aller deutschsprachigen Smaragdenstadt-Bücher

 

www.smaragdenstadt-fanpage.de
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