|   Der russische Autor Alexander Wolkow übertrug 1939 das 
              Buch „The Wizard of Oz“ von Lyman Frank Baum ins Russische: 
              „Volschebnik izumrudnogo goroda“ (= „Der 
              Zauberer der Smaragdenstadt“). Er erzählte die Geschichte 
              neu und etwas anders, betonte einige Aspekte besonders und ließ 
              andere ganz unter den Tisch fallen. Im Jahr 1959 überarbeitete 
              er seine Fassung noch mal für eine Neuausgabe. Für eine 
              dieser Neuausgaben schuf Anfang der 1960er Jahre der Illustrator 
              Leonid Wladimirski seine wundervollen Zeichnungen. Mit diesen wurde 
              das Buch zum Bestseller. Später passte Wolkow den ersten Band 
              noch etwas den Fortsetzungen an. Die deutsche Ausgabe beruht auf 
              der 1959er Version. [mehr] 
            In den Folgejahren schrieb Wolkow noch 5 Fortsetzungen, die allesamt 
              auch von Wladimirski illustriert wurden. 
            Genauso, wie sich die Texte von BAum und Wolkow unterscheiden, 
              sind auch die bekanntesten Illustrationen sehr verschieden angelegt. 
              Die ersten Illustrationen für „The Wizard of Oz“ 
              schuf William Wallace Denslow, die bekanntesten Illustrationen für 
              „Volschebnik izumrudnogo goroda“ stammen von Leonid 
              Wladimirski und entstanden fast 60 Jahre nach denen von Denslow. 
              Zwischen diesen Illustrationen liegen also wahrhaftig Welten und 
              Zeiten. Anders als bei Denslow ist beispielsweise Wladimirskis gezeichnete 
              Vogelscheuche (=Scheuch) eine kleine und rundliche Figur, er schaut 
              vergnügt und etwas schelmisch. Wladimirskis Zeichnungen liegt 
              eine andere künstlerische Basis zugrunde, die Figuren sind 
              dreidimensionaler und man merkt, dass Wladimirski, zu Beginn seiner 
              Kariere Erfahrungen in einem Trickfilmstudio gesammelt hat. Mit 
              seiner grafischen Interpretation prägte Wladimirski die visuelle 
              Wahrnehmung der Wolkow-Bücher in der Sowjetunion, der DDR und 
              anderen Ländern. 
            Immer wieder wird von Lesern eines der beiden Bücher, die 
              Frage gestellt, worin sich diese nun genau unterscheiden? Unterscheiden 
              sich nur die Namen voneinander oder sind die Unterschiede doch vielfältiger? 
              Die Antwort darauf lässt sich jedoch kaum in einem Satz zusammenfassen. 
              Die Unterschiede zwischen Alexander Wolkows „Der Zauberer 
              der Smaragdenstadt“ und L. Frank Baums „Der Zauberer 
              von Oz“ sind vielfältiger, als sie auf dem ersten Blick 
              erscheinen. Eine vollständige Liste sämtlicher Abweichungen 
              würde viele Seiten füllen, weshalb wir uns hier nur auf 
              die auffälligsten Unterschiede beschränken und näher 
              auf sie eingehen: 
            Schon die Hauptfigur bei Wolkow ein etwas anderer Typ Mädchen 
              als bei Baum, dessen Buch bereits im Jahr 1900 erschienen ist. Elli 
              ist etwas emanzipierter und viel wissbegieriger. Die gelbe Backsteinstraße 
              im Zauberland ist der Weg, auf dem sie trotz ihres jungen Alters 
              erwachsen werden wird. – Elli lebt bei ihren Eltern in Kansas 
              in einem alten Packwagen, dem man die Räder abgenommen hat. 
              Baums Dorothy ist ein Waisenkind und lebt bei Onkel und Tante in 
              einem einfachen Holzhaus. Dorothys Verwandte werden als viel ernster 
              beschreiben als Ellis Eltern. 
            Während bei Baum die Handlung nach der Einführung gleich 
              mit dem Sturm beginnt, unterhält sich Wolkows Elli erst mit 
              ihrer Mutter über die Existenz von Zauberern und es wird deutlich, 
              dass Elli sich ein Paar neue Schuhe wünscht. Es folgt ein erzählerischer 
              Einschub, in welchem die böse Hexe Gingema, im fernen Zauberland, 
              einen Sturm zusammenbraut, mit dem sie alle Menschen vernichten 
              will. Später wird noch erzählt, dass die gute Fee Willina 
              dem Sturm die zerstörerische Kraft genommen hat und ihm nur 
              erlaubte, den Wohnwagen von Ellis Eltern zu erfassen und die böse 
              Hexe damit zu erschlagen, da sie in ihrem Zauberbuch gelesen hat, 
              dass dieser bei Stürmen immer leer stehen würde. – 
              Das alles findet sich bei Baum nicht, wo der Sturm ein Werk der 
              Natur ist. Dafür gibt es eine zusätzliche dramatische 
              Szene im bereits fliegenden Haus: Toto fällt durch eine offene 
              Fußbodenklappe, wird aber durch den starken Druck des Windes 
              wieder ins Haus gedrückt. Der Name der durch das herabfallende 
              Haus zerdrückten bösen Osthexe bleibt unerwähnt. 
             
            Bei Wolkow kann Ellis Hund Totoschka im Zauberland, wie alle anderen 
              Tiere sprechen. Bei Baum bleibt Toto stumm. Allerdings wird in einem 
              späteren Band („Tik-Tok of Oz“) erwähnt, dass 
              Toto doch sprechen könne, er aber keine Lust dazu hat. 
            Bei Baum heißen die Bewohner des Blauen Landes Munchkins. 
              Eine namenlose Westhexe regiert das Gelbe Land und ist die Herrscherin 
              über die dort lebenden Winkies. Die Fee des Roten Landes, welches 
              im Süden liegt und das von den Quadlings bewohnt wird, heißt 
              Glinda. Sie ist es, die Dorthy am Ende nach Hause schickt. – 
              Bei Wolkow heißen die Bewohner des Blauen Landes Käuer 
              (was man durchaus als freie Übersetzung des Wortes "Munchkins" 
              durchgehen lassen könnte, doch gibt es auch andere Deutungen). 
              Das Gelbe Land ist gar nicht gelb sonder violett und wird von den 
              Zwinkerern bewohnt, die unter der Herrschaft von Bastinda zu leben 
              und zu leiden haben. Bei Wolkow ist es Stella, die über das 
              rosafarbene Land und die Schwätzer gebietet und Elli am Ende 
              den Weg nach Hause weist. 
            Bei etwas genauerer Beschäftigung mit der Art und Weise, wie 
              die farbigen Länder bei Baum zueinander angeordnet sind, erkennt 
              man, dass ein System dahinter steckt, das den Prinzipien der Farbenlehre 
              mit Primär- und Sekundärfarben folgt. – Bei Wolkow 
              dagegen ist die Anordnung und Farbgebung willkürlich. Er verwendet 
              mit Rosa und Violett spezielle Mischfarben als Grundfarben. 
            Etwas schwerer wirkt sich Baums unklare Abgrenzung aus, wer oder 
              was nun Oz sei, ein Zauberer oder ein Land? Erst im vierten Band 
              der Oz-Serie wird durch Baum erklärt, ob sich nun der Zauberer 
              nach dem Land, bzw. das Land sich nach dem Zauber benennt. – 
              Das Land hieß schon Oz, bevor der Zauberer Oskar Zoroaster 
              Phadrig Isaak Norman Henkle Emmanuel Ambroise Diggs dort ankam. 
              Auf seinem Ballon standen die Initialen seiner ersten beiden Namen: 
              Oz. Diese verstärkte die bekannten Geschehnisse, dass Oskar 
              als rechtmäßiger Herrscher von Oz anerkannt wurde. – 
              Wolkow umgeht das, indem er den Zauberer Goodwin nannte und das 
              Land einfach nur als Zauberland bzw. Goodwins Land bezeichnete. 
            Baums Dorothy wird in die Smaragdstadt zu Oz geschickt. – 
              Elli wird zu Goodwin in die Smaragdenstadt geschickt. Zusätzlich 
              wird ihr aufgetragen, dass sie drei Geschöpfen bei der Erfüllung 
              ihrer sehnlichsten Wünsche helfen müsse, wenn sie nach 
              Hause zurück will. Von all den Änderungen Wolkows ist 
              diese eher ungeschickt, denn wenn man sich diese genauer betrachtet, 
              heißt das, dass Elli den anderen nur des Selbstzweckes wegen 
              hilft. Im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass auch Totoschka 
              einen Wunsch hat, nämlich den, endlich den Nachbarhund Hektor 
              zu besiegen. 
            Bei Baum gibt es einen zusätzlichen Dialogteil, in dem der 
              Farmer Boq mit Dorothy über ihr blau und weiß gemustertes 
              Kleid und die Bedeutung dieser beiden Farben spricht: Blau steht 
              für die Bewohner des Landes und weiß ist die Farbe der 
              Feen. Bei Wolkow ist Ellis Kleid rot/weiß. 
            Bei Wolkow nennt sich die Vogelscheuche selber Scheuch, da sie 
              von dem Farmer und einem anwesenden Gast bei ihrer „Geburt“ 
              so genannt worden ist. Sie hat damit einen Namen. Das Geschlecht 
              der Vogelscheuche ist nicht genauer angegeben, der „Scheuch“ 
              ist aber eher ein männlicher Name.  
            Als Elli ihre Freude ausdrückt, dass sie dem Scheuch seinen 
              sehnlichsten Wunsch erfüllen konnte, als sie ihm vom Pfahl 
              half entschuldigt sich dieser und gibt zu, dass er sich geirrt hat 
              und dass sein wirklich sehnlichster Wunsch ein Gehirn ist. Elli 
              kann dem Scheuch diesen Wunsch nicht erfüllen, ist aber der 
              Meinung, dass Goodwin in der Smaragdenstadt dazu fähig ist. 
              Weil er auf dem Weg laufend stolpert, drückt Elli dem Scheuch 
              einen dicken Ast in die Hand, mit dem er besser laufen kann. – 
              Bei Baum äußert die Vogelscheuche ihren Wunsch nach einem 
              Gehirn erst, nachdem sie erfahren hat, dass Dorothy in die Smaragdstadt 
              will, wo der mächtige Zauberer Oz wohnt. 
            Eine der bekanntesten Änderungen ist die, dass der Holzfäller 
              bei Wolkow aus Eisen und nicht aus Blech ist, dem Naturwissenschaftler 
              Wolkow war Baum Fauxpas das Blech rosten würde, nicht entgangen. 
              Lediglich Eisen kann rosten. 
            
            Bei Wolkow bricht der Holzfäller während seiner Erzählung 
              in Tränen aus und der Scheuch wischt sie ihm wieder ab und 
              mahnt ihn, dass er wieder rosten könne. Wolkow legt einen Wert 
              auf die wiederholten Diskussionen zwischen den beiden Figuren darüber, 
              ob es denn nur besser sei, ein Gehirn zu haben oder ein Herz. Der 
              Scheuch berichtet dem Eisernen Holzfäller, während dieser 
              seine Lebensgeschichte erzählt, dass Ellis Haus die böse 
              Hexe Gingema erschlagen hat. – Bei Baum erfährt der Holzfäller 
              nichts vom Tod der Osthexe. 
            Zwischen der Begegnung mit dem Holzfäller und der mit dem 
              feigen Löwen hat Wolkow ein zusätzliches Kapitel in die 
              Handlung eingefügt: Während der Scheuch und der Eiserne 
              Holzfäller erneut darüber diskutieren, ob ein Gehirn oder 
              ein Herz besser ist, wird Elli von einem Menschenfresser entführt. 
              Als der Scheuch und der Holzfäller das Mädchen vermissen, 
              beginnen sie zu suchen und finden kurz darauf den ohnmächtigen 
              Totoschka. Ein Eichhörnchen in der Nähe erzählt nun 
              den beiden von dem Menschenfresser, der bereits seit scharfes Messer 
              wetzt, um Elli zu schlachten. Da er aber dabei müde wird, beschließt 
              er erst mal eine Stunde zu schlafen. Unterdessen geling es ihren 
              Freunden, den Wassergraben um die Burg herum zu überwinden, 
              nachdem der Holzfäller einen Baum gefällt hat, den man 
              als Brücke benutzt. Danach klettern Scheuch und das Eichhörnchen 
              über die Mauer. Während das Eichhörnchen damit beginnt, 
              die Seile durchzuknabbern, mit denen Elli gefesselt ist, lässt 
              der Scheuch für den Holzfäller die Zugbrücke herunter. 
              Dann geling es den Freunden, Elli zu finden und mit ihr zu fliehen. 
              Durch das laute Tappen des Holzfällers erwacht jedoch der Menschenfresser 
              und nimmt sofort die Verfolgung auf. Als der Scheuch stolpert und 
              hinfällt, stolpert der Menschenfresser über diesen. Noch 
              bevor er sich wieder aufrichten kann, tötet ihn der Holzfäller 
              mit seiner Axt. Den Rest der Nacht verbringt Elli dann in einer 
              Baumhöhle schlafend. 
            Bei Baum zertritt der Holzfäller beim Weitermarsch versehentlich 
              einen Käfer und bricht in Tränen aus. – Bei Wolkow 
              fehlt diese Szene völlig, sie würde nach dem vorherigen 
              Abenteuer mit dem Menschenfresser auch nicht ganz passen. 
            Bei Baum leben im Wald zwischen den beiden Gräben Kalidahs, 
              schreckliche Mischwesen mit Bärenkörpern und Tigerköpfen. 
              – Bei Wolkow sind es Säbelzahntiger. 
            Nachdem der Scheuch vorgeschlagen hat, einen Baum zu fällen, 
              damit man auch den zweiten breiteren Graben überwinden kann 
              und er für seinen Einfallsreichtum von den anderen gelobt wird, 
              wehrt er bei Wolkow dieses Lob ab und verweist darauf, dass er sich 
              bloß darin erinnert habe, dass der Holzfäller schon einmal 
              einen Baumstamm zur Überwindung eines Hindernisses gefällt 
              habe, als sie Elli aus den Händen des Menschenfressers befreiten. 
              Durch diese und ähnliche Szenen verdeutlicht Wolkow dem Leser, 
              dass der Scheuch dadurch, dass er dazu lernt, klug wird. Die anderen 
              vertrauen ihm, weil sie dass wissen, so schauen sie ihn beispielsweise 
              erwartungsvoll an, als sie an den Fluss kommen und nicht weiterkommen. 
              Der Scheuch muss erst eine Weile überlegen, bevor ihm eine 
              Idee kommt. – Bei Baum schlägt die Vogelscheuche sofort 
              als sie an den Fluss kommen vor, ein Floß zu bauen. 
            Nachdem die Freunde das andere Ufer erreicht haben, beschließen 
              die Freunde bei Wolkow, sofort den Scheuch zu suchen, um ihn zu 
              retten. – Bei Baum reden sie darüber, wie sie zum gelben 
              Backsteinweg zurückgelangen können, und erst als sie die 
              Vogelscheuche nach einiger Zeit zufällig im Wasser erblicken, 
              macht sich bei ihnen Wehmut über sein Schicksal breit. 
            
            Bei Wolkow stellt sich die Königin der Feldmäuse namentlich 
              vor: Ramina. Zum Abschied erhält Elli von dieser eine Pfeife, 
              mit der sie die Mäusekönigin jederzeit rufen kann. – 
              Bei Baum sagt die Königin zu Dorothy nur, dass sie sie jederzeit 
              rufen könne, wenn sie auf einem Feld steht. Später hat 
              Dorothy allerdings plötzlich ebenfalls eine Pfeife ohne das 
              geklärt ist, woher diese stammt. 
            Es sind aber immer wieder die Kleinigkeiten die Wolkows Buch besonders 
              machen, so verbringen bei Baum die Vogelscheuche und der Holzfäller 
              ihre Nacht steif und stumm in der Ecke stehend, bei Wolkow unterhalten 
              sie sich wenigstens flüsternd miteinander. 
            In Wolkows Smaragdenstadt befiehlt der Zauberer Elli und ihren 
              Gefährten nur, die böse Hexe Bastinda aus dem Violetten 
              Land zu vertreiben, bei Baum befiehlt Oz Dorothy, die böse 
              Westhexe zu töten. Als Elli von Goodwin wissen möchte, 
              wie sie das anstellen soll, da sie die Hexe doch nicht töten 
              kann, sagt dieser, dass das Ellis Sache wäre und dass man die 
              Hexe ja auch, statt sie zu töten, in einen Käfig einsperren 
              oder vertreiben könne. 
            Die Szenen im Thronsaal sind in beiden Büchern etwas anders 
              beschrieben: 
              – Bei Wolkow hat Goodwin gegenüber dem Scheuch die Gestalt 
              einer Nixe angenommen. – Bei Baum wird die Vogelscheuche von 
              Oz in Gestalt einer wunderschönen Frau empfangen 
              – Das Untier, als das der Zauberer den Holzfäller empfängt, 
              hat bei Wolkow ein Dutzend Augen und ebenso viele Pranken – 
              Bei Baum sind es nur fünf Augen, fünf Arme und fünf 
              Beine 
              – Bei Wolkow geht der Holzfäller mit seiner Axt zur Audienz 
              und als Goodwin sich weigert, ihm ein Herz zu geben, will er ihn 
              mit seiner Axt angreifen. Erst als Goodwin ihm droht, dass es ihm 
              und seinen Freunden schlimm ergehen würde, zieht sich der Holzfäller 
              betrübt zurück – Bei Wolkow will der Löwe die 
              Feuerkugel, als die ihm Goodwin erscheint, packen, doch die Glut 
              ist so heftig, dass er darauf verzichte.t – Bei Baum leuchtet 
              die Kugel noch heller auf, als der Löwe nicht weiß, was 
              er Oz in seinem Ärger antworten soll 
              – Als die Freunde sich treffen und über die Antworten 
              des Zauberers jammern, ist bei Wolkow auch Totoschka mit von der 
              Party, der befürchtet, dass der Nachbarhund Hektor, mit dem 
              er kämpfen will, ihn für einen Feigling hält. – 
              Bei Baum mahnt das grüne Zimmermädchen Dorothy stattdessen, 
              beim Weinen aufzupassen, da ihre Tränen das Kleid verderben 
              würden. 
            Zu den auffälligen Kleinigkeiten, durch die sich die beiden 
              Bücher unterscheiden, zählen die Szenen, in denen die 
              böse Hexe mit Hilfe ihrer Tiere gegen die Freunde kämpft. 
              So ist auch der Zauberspruch mit dem die fliegenden Affen gerufen 
              werden ein anderer. Wie alle Zaubersprüche ist auch dieser 
              bei Wolkow viel melodischer. 
            Bei Wolkow tun die fliegenden Affen Elli nichts, weil sie die silbernen 
              Schuhe trägt. – Bei Baum tun sie Dorothy nichts, weil 
              diese das Mal der Nordhexe auf der Stirn trägt, die Westhexe 
              ist, zusätzlich zu ihrer Furcht vor den silbernen Schuhen, 
              über das Mal auf Dorothys Stirn überrascht. – Bei 
              Wolkow hat Elli dieses Mal nicht undBastinda wundert sich, das Elli 
              die silbernen Schuhe besitzt und unterhält sich mit ihr über 
              dieselben. Dabei erzählt Bastinda, dass Gingema ihre Schwester 
              war und sie ist sehr überrascht, dass diese tot ist. Bastinda 
              will auch noch wissen, was für ein Tier Totoschka ist und sie 
              droht Elli, dass sie auf ihn aufpassen soll, wenn sie nicht will, 
              dass er noch vor ihr im Kerker landet. Totoschka bleibt daher zu 
              seiner Sicherheit im Käfig bei dem gefangenen Löwen. Elli 
              schläft des Nachts ebenfalls dort. 
            Bei Wolkow wird das Kapitel in der Gefangenschaft der bösen 
              Hexe durch die Figur des Zwinkerermädchens Fregosa angereichert. 
              Diese ist eine Sklavin der Hexe, mit der sich Elli anfreundet. Fregosa 
              sorgt unter anderem dafür, dass Elli im Küchenschrank 
              immer genug für den Löwen zum Fressen findet. Elli versucht 
              über Fregosa, die Zwinkerer zu einem Aufstand zu überreden; 
              Fregosa setzt sich sehr für die Sache ein, nachdem sie bei 
              Bastinda an der Tür erlauscht hat, das sie über keinerlei 
              Zauberkräfte mehr verfügt und es darum auf die silbernen 
              Schuhe von Elli abgesehen hat. Nach und nach geling es Fregosa, 
              immer mehr Zwinkerer zu überzeugen, sich gegen die Hexe zu 
              erheben. Im Gegensatz dazu fehlt diese Figur bei Baum ganz und die 
              Hexe verfügt noch über geringe Zauberkräfte. Nachdem 
              sie den ersten der silbernen Schuhe erbeutet hat, sagt sie, dass 
              sie jetzt bereits über deren halbe Macht verfügen könne. 
              – Bei Wolkow jammert die schmelzende Hexe, dass sie sich fünfhundert 
              Jahre lang nicht gewaschen und die Zähne geputzt hat, weil 
              man ihr vorausgesagt hat, dass sie durch Wasser sterben würde. 
              – Bei Baum äußert die Hexe beim Zerschmelzen, dass 
              sie nie gedacht hätte, von einer Rotznase wie Dorothy besiegt 
              zu werden und dass es nun vorbei sei, mit ihren bösen Taten, 
              Dorothy beseitigt die Reste der Hexe mit einem Besen. – Bei 
              Wolkow ist es Fregosa die diese Aufgabe übernimmt. Totoschka 
              eilt, gleich nachdem ihn Elli aus den Käfig gelassen hat, in 
              die Küche und bedauert, dass Elli nicht eher wusste, dass die 
              Hexe bei Kontakt mit Wasser schmelzen werde. Elli antwortet, dass 
              sie froh ist, dass sie es nicht gewusst hat. 
            
               
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            Während bei Wolkow der Holzfäller und die Vogelscheuche 
              fast zeitgleich gefunden werden liegen bei Baum mehrere Tage dazwischen, 
              in denen der zuerst aufgefundene Holzfäller bereits repariert 
              wird. Erst dann beginnt man erneut nach der Vogelscheuche zu suchen. 
              Bei Wolkow muss Elli dem Scheuch zusätzlich das Gesicht neu 
              malen. 
            Kurz vor dem Abschied von den Zwinkerern gibt es bei Wolkow noch 
              ein großes Fest bei dem sich die Zwinkerer verpflichten, zu 
              Ehren der „Fee des Rettenden Wassers“ (Elli) sich fünfmal 
              täglich zu waschen. Nach einigen Diskussionen einigt man sich 
              dann auf dreimal. 
            Die Geschichte, die die fliegenden Affen Dorothy beim Flug in die 
              Smaragdenstadt erzählen, ist bei Baum viel umfangreicher – 
              Bei Wolkow gibt es nur eine Kurzfassung derselben Geschichte, die 
              darauf hinausläuft, dass die fliegenden Affen einst eine Fee 
              beleidigt haben. 
            Bei Wolkow verlangt Goodwin Beweise, dass Bastinda nicht mehr lebt, 
              woraufhin der Scheuch auf den goldenen Hut auf Ellis Kopf weist 
              und vorschlägt, dass man ja die fliegenden Affen rufen könne, 
              vor denen der Zauberer Angst hat. – Bei Baum will sich Oz 
              noch einen Tag lang überlegen, ob er die Wünsche der Freunde 
              erfüllen wird. – Bei Wolkow sind es zwei Tage. 
            Bei Baum erschrickt Toto, als der Löwe laut im Thronsaal brüllt, 
              um Oz einzuschüchtern. Der Hund springt beiseite und wirft 
              dabei einen Wandschirm um, hinter dem sich Oz befindet. – 
              Bei Wolkow erschrickt Totoschka nicht, er erschnüffelt Goodwin 
              und treibt ihn bellend hinter einem Wandschirm hervor. Dieser bittet 
              die Freunde, den Hund festzuhalten, da dieser ihn beißen will. 
              – Bei Baum ist Oz ein Bauchredner, der seine Stimme so lenken 
              kann, dass es sich anhört, als würde sie immer von woanders 
              kommen. – Bei Wolkow fragen die Freunde schon viel eher danach, 
              wie denn nun ihre Wünsche in Erfüllung gehen sollen, Godwin 
              versichert ihnen schon jetzt, dass ein Gehirn, ein Herz und Mut 
              kein Problem für ihn darstellen würden. – Bei Baum 
              ist Oz in Omaha geboren. – Bei Wolkow kommt er auch aus Kansas 
              und heißt mit vollem Namen James Goodwin. Auch die folgenden 
              Szenen bei der Erfüllung der drei Wünsch sind etwas anders 
              beschrieben. – Nachdem der Löwe gegangen ist, beglückwünscht 
              Oz sich bei Baum dafür, dass es ihm so leicht gelungen ist, 
              die Vogelscheuche, den Holzfäller und den Löwen glücklich 
              zu machen und das deren Einbildung, dass er ihnen helfen konnte, 
              ihre Fantasie anregt und sie glauben lässt, sie hätten 
              wirklich ein Gehirn, ein Herz und Mut von ihm bekommen. Gleichzeitig 
              sieht er ein, dass die Erfüllung von Dorothys Wunsch sehr viel 
              schwerer werden wird. Nachdem er den passenden Einfall dazu hatte, 
              muss erst ein neuer Ballon genäht werden. – Bei Wolkow 
              hat Goodwin seinen alten Ballon aufgehoben, der jedoch erst repariert 
              werden muss. Goodwin ist sich sicher, dass er sich Wasserstoff zum 
              Füllen des Ballons beschaffen kann, und muss daher nicht wie 
              Oz den Ballon mit heißer Luft füllen. Goodwin erzählt 
              den Bewohner der Smaragdenstadt, dass er den Sonnenball besuchen 
              möchte, währen Oz zu einem Zaubererfreund will. – 
              Bei Baum verpasst Dorothy den Ballonstart, weil sie Toto erst in 
              der Menschenmenge suchen muss und währenddessen die Halteseile 
              zerreißen. Es wird noch erwähnt, dass Oz glücklich 
              in Omaha gelandet ist. – Bei Wolkow braucht Elli zu lange, 
              um sich von ihren Freunden zu verabschieden. Eine plötzliche 
              heftige Windbö treibt den Ballon davon. Am nächsten Tag 
              gibt es eine Sonnenfinsternis, die sich die Bewohner der Smaragdenstadt 
              damit erklären, dass Goodwin auf der Sonne gelandet ist.  
            Bei Wolkow lässt sich der Scheuch sofort einen neuen, jetzt 
              grünen Anzug anfertigen; an seinen Hut kommen die von den Zwinkerern 
              geschenkten Schellen, die sonst kein anderer Bewohner des grünen 
              Landes trägt. Totoschka weist den etwas überheblich gewordenen 
              Scheuch zurecht und erinnert ihn daran, dass er sein jetziges Leben 
              nur Elli zu verdanken habe. Auch die anderen Freunde stimmen dem 
              zu. Wolkow entwickelt hier die Figur weiter, als es Baum tut, in 
              dem er aufzeigt, dass gute Eigenschaften manchmal hinter schlechteren 
              versteckt sind. 
            Als sie ihr den Wunsch, sie nach Kansas zu bringen, zurückweisen 
              müssen, weisen die fliegenden Affen Elli explizit darauf hin, 
              dass sie den zweiten Wunsch nutzlos verwirkt hat. – Bei Baum 
              ist das Dorothy von alleine klar. 
            Zu Beginn ihrer Reise zu Stella, schaut Elli nach einer Weile noch 
              mal zur Smaragdenstadt zurück. Ihre Gefährten bekräftigen 
              noch mal, dass Goodwin zwar ein schlechter Zauberer war, ihre Wünsche 
              aber dennoch erfüllt habe. Elli schweigt dazu. 
            Bei Baum folgt nun die Durchquerung eines Waldes mit kämpfenden 
              Bäumen und dann die Durchquerung des niedlichen Porzellanlandes. 
              – Wolkow hat diese Abenteuer ersatzlos gestrichen und durch 
              ein eigenes neues Kapitel ersetzt, in welchem sie nach mehrtägiger 
              Wanderung einen Fluss erreichen. Der Holzfäller schlägt 
              vor, ein Floß zu bauen. Davon ist der Scheuch wenig begeistert, 
              da er die letzte Überquerung eines Flusses in unangenehmer 
              Erinnerung hat. Er will lieber, dass man die fliegenden Affen ruft. 
              Doch Elli will den letzten Wunsch lieber aufheben. Also entscheidet 
              man sich, doch ein Floß zu bauen. Als sie ans andere Ufer 
              gelangen und ihren Weg fortsetzen, merken die Freunde nach kurzer 
              Zeit, dass sie sich auf einer Insel befinden. Dort wollen sie die 
              Nacht verbringen. In der Nacht tobt jedoch ein schreckliches Gewitter 
              und bringt die Freunde in arge Bedrängnis. Nun wollen sie doch 
              die fliegenden Affen rufen, doch ein Windstoß bläst den 
              goldenen Hut davon, und es regnet die ganze Nacht. Gegen Morgen 
              droht eine große Welle die Insel zu überschwemmen. Auf 
              dem Rücken des Löwen gelangen Elli und Totoschka heil 
              ans rettende Ufer. Dort müssen sie drei Tage warten, bis das 
              Hochwasser zurückgeht. Der Löwe schwimmt mit Elli und 
              Totoschka zur Insel zurück, wo sie den völlig verrosteten 
              Holzfäller finden. Mit viel Öl können sie ihn reparieren. 
              Währenddessen findet Totoschka auch den goldenen Hut. Danach 
              bringen sie das noch vorhandene Floß in Ordnung und lassen 
              sich Flussabwärts treiben, dort finden sie, in den Sträuchern 
              hängend, auch die Überreste des Scheuchs. Sie lassen sein 
              Stroh trocknen und Elli malt ihm das Gesicht abermals neu an, wie 
              sich es auch schon nach dem Tod Bastindas getan hat. Kurz darauf 
              können alle die Reise wieder fortsetzen 
            Bei Baum trifft man auf einem Hügel auf seltsame kleine Menschen 
              mit Flachen Köpfen und ohne Arme, die als armlose Hammerköpfe 
              beschrieben werden. Sie können ihre Köpfe blitzschnell 
              an langen Hälsen nach vorne schnellen lassen. – Bei Wolkow 
              sind es kleine Männer mit großen Köpfen und starken 
              Fäusten, die sich selber Springer nennen und wie Gummibälle 
              springen können. (Erst in Band Vier der Wolkow-Bücher 
              wird erwähnt, dass nur die anderen sie Springer nennen, während 
              sie selbst sich als Marranen bezeichnen.) Der Holzfäller will 
              gegen die Springer kämpfen, wird aber von Elli zurückgehalten. 
              Die fliegenden Affen werden schließlich zu Hilfe gerufen und 
              mit ihrer Hilfe kommt man bis in Stellas Schloss. Bei Baum lassen 
              sie sich nur bis ins Land der Quadlings fliegen und müssen 
              dann noch eine gewisse Strecke zu Fuß zurücklegen. 
            Bei Wolkow fragt Stella Elli, warum sie denn nach Kansas zurück 
              möchte, wenn es dort doch alles grau und öde ist; Elli 
              sagt, dass dies aber ihre Heimat ist. Der auch im MGM-Film immer 
              wieder betonte Gedanke, dass es zu Haus am schönsten sei, wird 
              bei Wolkow besser vermittelt als bei Baum. 
            Der in Kansas spielende Schluss ist bei Wolkow erheblich länger 
              als bei Baum. – Elli erzählt den Eltern mehrere Tage 
              lang von ihrem Abenteuer, Totoschka, der nicht mehr sprechen kann, 
              bestätigt ihre Worte mit seinem Schwanzwedeln und schlägt 
              sich auch mit dem Nachbarshund Hektor. Der Kampf geht unentschieden 
              aus und beide werden Freunde. Als in der Nachbarsstadt ein Zirkus 
              sein Zelt aufschlägt, trifft Elli in diesem Goodwin wieder. 
            Neben diesen geschilderten Unterschieden gibt es eine Reihe von 
              weiteren meist kleinen Szenen, in denen sich die Bücher unterscheiden. 
              Dies sind zum Teil längere Dialoge oder zusätzliche Beschreibungen, 
              manchmal aber auch kleine Handlungsbeschreibungen, die aber nicht 
              immer so gravierend sind, wie die hier aufgeführten. Manchmal 
              sind einzelne Dialogblöcke auch nur in einer anderen Reihenfolge 
              angeordnet, ohne dass es erwähnenswerte Unterschiede gibt. 
            –––––––– 
            Für seine Fortsetzungen hat Wolkow Baums Werke ebenfalls genutzt 
              aber nicht mehr so eindeutig adaptiert wie beim „Zauberer“. 
              Einer der gravierendsten Unterschiede zwischen den Fortsetzungen 
              von Baum und Wolkow ist der, dass Wolkows Figuren außerhalb 
              des Zauberlandes altern und ein eigenständiges Leben führen. 
              Bei Baum bleibt das Leben außerhalb von Oz farblos.  |