Einen besonderen Platz im Schaffen Alexander 
              Wolkows haben neben der Smaragdenstadt-Reihe 
              historische Romane für Kinder.  
            Die Inhaltsangaben folgen als Zitat aus dem Artikel „Der 
              Zauberer des Wunderlandes“ von Alexander Fjodorow, erschienen 
              in: „Sowjetliteratur 8/1987“. Die Schreibweisen habe 
              ich beibehalten. Eine deutsche Veröffentlichung der genannten 
              Werke ist mir derzeit nicht bekannt. Die Titel folgen dem zitierten 
              Artikel bzw. dem Klappentext der 1971er Ausgabe von „Der Zauberer 
              der Smaragdenstadt“. 
            „Die wunderbare Kugel“ / „Der Wunderballon“ 
              (1940) 
            Das ist ein historischer Roman für Kinder. Die Handlung 
              spielt in den 50er Jahren des 18. Jahrhunderts. Die zentrale Figur 
              ist Dmitri Rakitin, ein begabter Schüler des großen russischen 
              Wissenschaftlers Michail Lomonossow. Er wird beschuldigt, an einer 
              politischen Verschwörung beteiligt zu sein, und zu lebenslänglicher 
              Festungshaft verurteilt. Lomonossows Wärmelehre bringt ihn 
              auf die Idee, einen Flugapparat in Form eines Luftballons zu konstruieren, 
              mit dessen Hilfe Rakitin aus der Festung flieht. 
             „Zwei Brüder“ (1950) 
            Der Roman „Zwei Brüder“ geht zeitlich der 
              „Wunderbaren Kugel“ voraus, und unter den handelnden 
              Personen finden wir den Großvater und den Vater des späteren 
              Erfinders des rettenden Luftballons. Die zentralen Romanfiguren 
              sind die Brüder Ilja und Jegor Markow. Der erste beteiligt 
              sich an der Meuterei der Strelitzen gegen den Zaren Peter 1698; 
              dem Tod entkommen, irrt er durchs Land, baut die zweite Hauptstadt 
              Rußlands, Sankt Petersburg, mit, wo er mit Tausenden und aber 
              Tausenden ebensolcher zusammengetriebenen Unfreiwilligen beinahe 
              ums Leben kommt, flieht jedoch an die Wolga und an den Don, wo er 
              am Bauernaufstand unter Kondrati Bulawin 1707/08 und dann, nun schon 
              als Soldat, an der Schlacht bei Poltawa 1709 teilnimmt. Sein Bruder 
              Jegor, ein begabter Dreher und Erfinder, lernt an der Navigationsschule 
              und wird Mechaniker und Helfer Peters I. 
            „Baumeister“ (1954) 
            Eine ganz andere Zeit wird in dem Roman „Baumeister“ 
              beschrieben. Hier geht es um das 16. Jahrhundert, um die Epoche 
              Iwan des Schrecklichen, da die Errichtung eines Kleinodes der Moskauer 
              Architektur, der Basilius-Kathedrale, begann. Die Hauptfiguren sind 
              der Baumeister Bulat und sein Schüler Andrej Golowan. Sie erleben, 
              in den Strudel der Ereignisse einer der stürmischsten Zeiten 
              der russischen Geschichte geraten, viele Abenteuer. 
            „Ruheloses Leben“ (1966) 
            Ebenfalls im 16. Jahrhundert, allerdings nicht in Rußland, 
              sondern in Italien, spielt der Roman „Ruheloses Leben“, 
              der über die Kindheit und Jugend Giordano Brunos erzählt. 
            „Die Gefangene von Konstantinopel“ (1969) 
            Noch weiter in die Jahrhunderte, in die Zeit des Fürsten 
              Jaroslaw des Weisen, in die Kiewer Rus des 11. Jh., führt der 
              Roman „Die Gefangene von Konstantinopel“ zurück: 
              Während eines Einfalls der Petschenegen gerät Olga, die 
              Frau des armen Fischers Stojan, in Gefangenschaft und wird zur Sklavin. 
              Ihre Kinder Swetlana und Sorja pflegen den schwerverwundeten Vater 
              und begeben sich dann mit einem Nowgoroder Kaufmann nach Byzanz, 
              nach Konstantinopel, wo sie Olga finden und befreien. 
             „Des Schiffes Spur“ / „Die Spur im Fahrwasser“ 
              (1960) 
            An diese Romane schließt das Buch „Des Schiffes 
              Spur“ an, das aus fünf Novellen besteht und darüber 
              erzählt, wie sich der Schiffbau und die Schiffahrt in der Welt 
              entwickelten, angefangen mit den vor 15 000 Jahren aufgekommenen 
              ersten Flößen bis hin zur Überquerung des Atlantischen 
              Ozeans nach Amerika durch die Wikinger. 
             „Reisende in das 3. Jahrtausend“ (1960) 
            Ein zeitgenössisches Thema behandelt die Erzählung 
              „Reisende in das 3. Jahrtausend“ über den Bau des 
              Wolga-Don-Kanals, mit den Augen dortiger Schüler gesehen. 
             „Die Abenteuer zweier Freunde im Lande der Vergangenheit“ 
              (1963) 
            1963 erschien [...] Wolkows phantastische Novelle „Die 
              Abenteuer zweier Freunde im Lande der Vergangenheit“. Die 
              Hauptfiguren sind die sowjetischen Pioniere Anton und Mischa, die 
              mit ihren Eltern im Ausland leben, wo diese in der Konsularabteilung 
              arbeiten. Die Kinder machen eine Segelbootreise. Bei einem Sturm 
              werden sie an einen Strand getrieben. Dort geraten sie bei dem König 
              des mittelalterlichen Landes Norland in Gefangenschaft. Viele Gefahren 
              haben die zwei Freunde zu bestehen, bevor sie in „ihre Zeit“ 
              zurückkehren können. 
              
            Ein weiteres bekanntes Werk von Alexander Wolkow ist das populärwissenschaftliche 
              Buch „Erde und Himmel“, das in vielen Sprachen in einer 
              Gesamtauflage von fast 2 Millionen Exemplaren erschien. Das Buch 
              wurde Anfang der 1960er Jahre unter dem Titel „Earth and Sky“(Autorenangabe: 
              Aleksandr Melentevich Volkov) auch in englischer Sprache herausgegeben. 
              Eine deutsche Ausgabe ist mir bisher nicht bekannt. 
             „Erde und Himmel“ (1957) 
            „Erde und Himmel“ ist so etwas wie eine kleine 
              astronomische Enzyklopädie für Kinder und enthält 
              außerdem eine Menge Angaben zur Geographie und Geschichte. 
              Jede neue Auflage wurde dann entsprechend den neuesten Leistungen 
              bei der Erschließung des Kosmos und den bemannten Weltraumflügen 
              durch neue Angaben und Details ergänzt. Die Praxis jedoch überholte 
              mitunter die aktuellsten Daten, und dann reagierte der Verfasser 
              auf das, was ihn bewegte, in Zeitungen und Zeitschriften mit Geschichten 
              und Essays, so z. B. mit der phantastischen Erzählung „Die 
              Reise Petja Iwanows auf eine außerirdische Station“. 
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